Aus Umfragen ergaben sich die meistgenannten Gründe, weshalb Impfungen unterlassen werden:
- Skepsis: Erkrankung ist nicht schwer / Angst vor Nebenwirkungen
- Alltagshürden: Impftermin vergessen oder verpasst / Zu hoher Zeitaufwand
Es empfiehlt sich deshalb, in der Praxis über wichtige Zweifel und Ängste aufzuklären sowie den Aufwand bei anstehenden Impfungen für die Patient*innen möglichst gering zu halten.
Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass die Aufklärung bezüglich Impfungen durch das Praxisteam, Informationsbroschüren und Internetseiten eine große Rolle spielt.
Deshalb können seriöse Informationsquellen im Internet nicht nur für die Praxis, sondern auch für die Aufklärung von Patient*innen genutzt werden.
Liste von wichtigen Internetseiten zum Thema Impfungen:
Kommunikationstechniken können dazu beitragen, das Patient*innengespräch positiv und überzeugend zu führen. Hierzu gehören eine verbindliche und sympathische Gesprächsführung, um das Vertrauen in Impfungen zu stärken und eine Impfmüdigkeit abzuwenden.
Ein paar Grundregeln für ein erfolgreiches Impfgespräch gilt es dabei zu beachten:
- Einfache Sprache
- Verständliche Risikoeinschätzung
- Einsatz von Schaubildern
- Einsatz von Gesprächstechniken
- Abklärung der Vertrauensbasis
Besonders bei schwierigen und negativ eingestellten Patient*innen, kann eine Vertrauensfrage bezüglich der Einschätzung von fachlichen Empfehlungen der Praxis gestellt werden.
Ein unkomplizierter Weg zur Steigerung der Impfquoten in der Praxis stellt aber die Fokussierung auf eine aufgeschlossene, gut zugängliche Patient*innengruppe dar: Impfbefürworter mit Impflücken.
Ein entscheidender Punkt ist auch die verbindliche Patient*innenansprache hinsichtlich des Impfausweises, um eine Kontrolle des Impfstatus zu ermöglichen. Zur Unterstützung ist der Einsatz von Hilfsartikeln wie z.B. Klebezetteln sowie Maßnahmen wie Ansprache am Telefon, Impfterminvergabe etc. sehr sinnvoll. Besonders effektiv sind hier auch digitale Impfprogramme, die einen leichten Überblick über den Impfstatus und anstehende Impfungen ermöglichen.
Wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Impfmanagement sind hier zusammengefasst:
- Gutes Impfmanagement (Entwicklung/Optimierung der Praxisabläufe mit dem Ziel der Impfratensteigerung)
- Fortgebildetes & motiviertes Personal, MFA (Impfassistentin)
- Impfausweiskontrolle, Recall System, Impfsoftware
- Praxis definiert Impfziele und Maßnahmen (+ Überprüfung)
- Positionslichter Impfpraxis (Aufsteller, Poster, Aktionen …)
Referenzen:
1. BZgA: Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen, 2014/2020/2022
2. Epid Bull 49/2022 | DOI 10.25646/10855
3. https://www.kbv.de/temp/ALIVE_Fact_Sheet_RZ_ST.pdf