Ursachen von Meningitis

Hirnhautentzündungen (Meningitiden) können durch eine Vielzahl von Auslösern entstehen – darunter bakterielle, virale, parasitäre und Pilz-Erreger sowie nicht-infektiöse Ursachen.

10. November 2025
Lesedauer: 1 Min.
Neisseria meningitidis oder Meningococcus ist ein Bakterium, das Meningitis verursachen kann

Zu den häufigsten bakteriellen Erregern von Meningitis bei Kindern und Erwachsenen zählen unter anderem Streptococcus pneumoniae, Meningokokken, Listerien sowie Haemophilus influenzae Typ b (Hib). Aufgrund der hohen Sterblichkeit und der häufig schweren Komplikationen, insbesondere bei bakteriellen Formen der Hirnhautentzündung, ist eine rasche Einleitung einer kalkulierten antibiotischen Therapie dringend erforderlich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich zum Ziel gesetzt, bakterielle Hirnhautentzündungen (Meningitis) bis zum Jahr 2030 zu eliminieren. Ein zentraler Baustein zur Erreichung dieses Ziels ist die Prävention durch Impfungen gegen bakterielle Meningitis-Erreger.

In Deutschland ist die Gesamtinzidenz von Meningokokken-Erkrankungen zwar niedrig, jedoch wird der Großteil der Fälle durch die Serogruppe B verursacht. Trotz der geringen Fallzahlen, etwa 250 pro Jahr, sowohl vor als auch nach der COVID-19-Pandemie, bleibt die Erkrankung schwerwiegend: Die Letalität liegt bei 3–10 %. Zudem entwickeln 10–40 % der Überlebenden neurologische Folgeschäden wie Krampfanfälle, Lähmungen (Paresen) oder Koordinationsstörungen (Ataxien).

Der Erkrankungsgipfel invasiver Meningokokken-Erkrankungen liegt bei Säuglingen, Kleinkindern und Jugendlichen. In Großbritannien konnte durch ein nationales Impfprogramm mit der Meningokokken-B-Impfung im Zeitraum von 2015 bis 2018 eine Reduktion der MenB-Erkrankungen um 75 % erzielt werden.

Auch in Deutschland wird die Impfung gegen Meningokokken B sowie gegen die Serogruppen A, C, W und Y (MenACWY) für Kinder empfohlen. Seit Januar 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Meningokokken-B-Impfung als Standardimpfung für Säuglinge. Diese erfolgt nach dem 2+1-Schema im Alter von 2, 4 und 12 Monaten – auch für Frühgeborene. Versäumte Impfungen sollen bis zum 5. Geburtstag im altersentsprechenden Schema nachgeholt werden.

Neu ist seit Oktober 2025 die STIKO-Empfehlung zur Standardimpfung mit einem quadrivalenten Konjugatimpfstoff gegen MenACWY für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren. Nachholimpfungen sollen bis zum Alter von unter 25 Jahren erfolgen. Mit dieser neuen Empfehlung entfällt die bisherige STIKO-Empfehlung zur monovalenten MenC-Impfung im Alter von 12 Monaten sowie die entsprechende Nachholimpfung bis 18 Jahre.

Referenzen

1. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-089l_S2k_Ambulant_erworbene_Meningoenzephalitis_2016-08-abgelaufen.pdf

2. Defeating meningitis by 2030: a global road map (who.int)

3. https://www.amboss.com/de/wissen/Meningitis

4. Epid Bull 2025;4:1- 75 | DOI 10.25646/12971

5. Epid Bull 2025;44:3-33 | DOI 10.25646/13539

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