Impfprozesse praxisgerecht umsetzen
Klare Zuständigkeiten und standardisierte Abläufe in der Praxis helfen, Herausforderungen im Impfprozess zu meistern, die Impfbereitschaft zu fördern und den Arbeitsalltag zu entlasten. Wer übernimmt welche Aufgabe?

Die STIKO empfiehlt Ärztinnen und Ärzten, ihre Patientinnen und Patienten aktiv bei jedem Praxisbesuch auf Impfungen anzusprechen und Impflücken zu schließen; das führt jedoch häufig zu einem erheblichen Mehraufwand in den Praxen.1,2 Ein strukturiertes Impfmanagement, das klare Verantwortlichkeiten definiert, kann dazu beitragen, verbesserte Arbeitsabläufe zu etablieren und das gesamte Praxisteam zu entlasten.3
Klare Routinen & Zuständigkeiten schaffen Entlastung
Insbesondere unklare Abläufe und fehlende Zuständigkeiten führen zu Zusatzarbeit und Stress im Praxisteam.3 Um den Impfprozess in den Praxisalltag zu integrieren und möglichst effizient und sicher zu gestalten, ist es wichtig, zunächst mit dem gesamten Team klare Rollen und Verantwortlichkeiten festzulegen.
Folgende Fragen können bei der Abstimmung der Verantwortlichkeiten hilfreich sein:5
- Wer überprüft den Impfstatus und übernimmt den Erstkontakt?
- Wie erfolgt die Aufklärung?
- Welche Informationsmaterialien werden verwendet?
- Wer bereitet die Impfung vor?
- Wie wird dokumentiert?
- Wer kümmert sich um Vorräte und Bestellungen?
Viele dieser Funktionen können von den MFA eigenverantwortlich übernommen werden. Auf diese Weise können Aufgaben verteilt und das Praxisteam aktiv in den Prozess eingebunden werden. Dies spart Zeit und verbessert die Qualität und Übersicht des Impfprozesses.
Entlastung durch klare Verantwortlichkeiten
Rolle der Ärztin/ des Arztes:
- Aufklärung der Patientin/ des Patienten über Impfungen und deren Nutzen
- Impfungen basieren auf den aktuellen STIKO-Empfehlungen2
- Durchführung der Impfung
- Dokumentation der Impfung in der Akte
Rolle der MFA:
- Unterstützung bei der Impfstoffvorbereitung
- Kontrolle des Impfpasses, insbesondere bei Verwendung von Impfsoftware
- Ansprache der Patientin/ des Patienten bei jeder Gelegenheit (z.B. im Labor bei der Blutdruckmessung).
- Durchführung der Impfung bzw. Unterstützung der Ärztin/ des Arztes bei der Impfung
- Dokumentation der Impfung in der Akte
- Verwaltung und Kontrolle der Impfstofflagerung
Impfmanagement als Teamaufgabe: Der perfekte Impfprozess
Mit einer guten Organisation, effizienten Prozessen und einem eingespielten Team lässt sich die anfallende Mehrarbeit als Impfpraxis reibungsloser meistern. Abbildung 1 zeigt, wie ein teamübergreifender Impfprozess aussehen könnte.5

Abb. 1: Praktische Umsetzung eines Impfprozesses mit klarer Rollenverteilung (mod. nach 5)
Effizienz spart Zeit, Zeit stärkt Impfbereitschaft
Insgesamt führen klare Zuständigkeiten, routinierte Arbeitsabläufe und die Präsenz des Themas Impfen zu mehr Zeit für die Patientenbetreuung, stärken das Vertrauen bzw. die Bindung und fördern damit die Impfbereitschaft. Das wiederum führt zu einer Verringerung des Aufklärungsaufwandes und somit zu einer weiteren Entlastung.
Referenzen
1. Suslow A et al. ["The Show Must Go on": Medical Assistants and Their Experience Managing Vaccination during the Covid-19 Pandemic]. Gesundheitswesen. 2024;86(11):705-711.
2. Epidemiologisches Bulletin 4/2025. Aktuelle Daten und Informationen zu Infektionskrankheiten und Public Health. unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2025/Ausgaben/04_25.pdf?__blob=publicationFile (Abgerufen am 05.03.2025).
3. Rind E et al. Schlussbericht des BMBF-Verbundprojekts IMPROVEjob: IMPROVEjob – Partizipative Intervention zur Verbesserung des psychischen Befi ndens von Arztpraxisteams, Bonn/Tübingen 2022.
4. Marketing Research pm, GSK. Impfmanagement Shingrix Ergebnisbericht 2024.
5. GSK. Impfmanagement entlastet Praxen - Klare Strukturen, Routinen und Zuständigkeiten schaffen Freiräume und Zufriedenheit. NP-DE-HZU-ADVR-250008; 02/25.
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Welche Impfungen werden Schwangeren ohne Vorerkrankungen empfohlen?
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