Impfen unter immunsuppressiver Therapie

Von Cortison zu JAK-Inhibitoren.

6. Januar 2023
Lesedauer: 2 Min.
Porträt eines älteren Mannes mit medizinischer Maske

Seit 2017 sind insgesamt 4 Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen bei Immundefizienz publiziert worden:

  1. Grundlagenpapier
  2. Impfen bei 1. Primären Immundefekterkrankungen und 2. HIV-Infektion
  3. Impfen bei hämatologischen und onkologischen Erkrankungen (antineoplastische Therapie, Stammzelltransplantation), Organtransplantation und Asplenie
  4. Impfen bei Autoimmunkrankheiten, bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen und unter immunmodulatorischer Therapie.

Diese Anwendungshinweise sind für die Versorgung der Patienten wichtig: „Impfungen können das Risiko für infektionsgetriggerte Schübe verringern.“ (IV). „Für keinen der derzeit in Deutschland zugelassenen Tot- oder Lebendimpfstoffe existieren Studien, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und einer neu aufgetretenen Autoimmunkrankheit bzw. chronisch-entzündlichen Erkrankung oder einem Schub einer solchen bereits bestehenden Erkrankung belegen.“ (IV).

Totimpfstoffe können grundsätzlich bei Personen mit einer Autoimmunkrankheit oder chronisch entzündlichen Erkrankung selbst unter immunsuppressiver Therapie angewendet werden, ohne dass ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen besteht. Obwohl der Impferfolg eingeschränkt sein kann, wird unter Therapie mit den meisten Immunsuppressiva bei einem Großteil der Patienten ein ausreichender Impfschutz erreicht;“ (IV).

Lebendimpfstoffe sollten während der immunsuppressiven Therapie grundsätzlich nicht verabreicht werden. Es gibt…wenige Ausnahmen (z. B. niedrigdosierte Glukokortikoid- oder niedrigdosierte Methotrexat-Therapie), die jedoch eine individuelle Risiko-Nutzenabschätzung unter Berücksichtigung des aktuellen Immunstatus sowie eine entsprechende Patientenaufklärung erfordern“. (IV) In den Publikationen sind übersichtliche Tabellen, z.B. auch zu einzelnen immunsuppressiven Medikamenten zu finden.

Referenzen

1. Niehues et al. Bundesgesundheitsbl. 60:674-684 (2017) https://doi.org/10.1007/s00103-017-2555-4

2. Ehl et al. Bundesgesundheitsbl.t 61: 1034-1051 (2018) https://doi.org/10.1007/s00103-018-2761-8

3. Laws et al. Bundesgesundheitsbl. 63, 588-644 (2020) https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-020-03123-w., Erratum https://doi.org/10.1007/s00103-020-03179-8

4. Wagner et al., Bundesgesundheitsbl. (2019) https://doi.org/10.1007/s00103-019-02905-1 

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