Hepatitis A

Hepatitis A ist eine akute virale Infektionskrankheit, die im Gegensatz zur Hepatitis B vorwiegend enteral direkt von Mensch zu Mensch durch fäkal-orale Schmierinfektion oder, vor allem bei Urlaubsreisen in Endemiegebiete, indirekt über kontaminierte Nahrungsmittel (Meeresfrüchte, ungewaschenes Obst u.a.) übertragen wird. Das Hepatitis-A-Virus (HAV), von dem nur ein Serotyp bekannt ist, gehört zu den Picorna-Viren.

1. Juli 2024
Lesedauer: 5 Min.
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Gefährdete Gruppen

Das Hepatitis A Virus zirkuliert in süd- und osteuropäischen Ländern, Afrika, Asien und Süd- und Mittelamerika wesentlich intensiver als beispielsweise in Westeuropa. Dementsprechend besteht für unsere Bevölkerung das größte Infektionsrisiko bei Reisen in diese Länder.

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Symptome Schnellcheck
Je nach Ausmaß der Leberzellschädigung kommt es nach einer Inkubationszeit von 2-6 Wochen zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie unter anderem:
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Völlegefühl
  • Ikterus
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Gefahren für Patienten

Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko einer fulminanten, oft tödlich verlaufenden Hepatitis-A-Infektion.

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Ätiologie, Pathogenese und Epidemiologie

In den meisten afrikanischen und asiatischen Ländern findet schon in den ersten 5 Lebensjahren eine nahezu vollständige Durchseuchung der Bevölkerung statt, wohingegen in Deutschland lediglich 3-5 % der jungen Erwachsenen Anti-HAV-Antikörper (als Marker der durchgemachten Infektion) besitzen.

Eine parenterale Übertragung, z.B. durch Bluttransfusionen, wurde nur in Einzelfällen beobachtet. 

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Krankheitsbild

Die Symptomatik ist stark altersabhängig mit etwa 80 % asymptomatischen Infektionen in den ersten beiden Lebensjahren, 50 % zwischen 2 und 4 Jahren und 20 % ab dem Alter von 5 Jahren.

Die ikterische Verlaufsform ist durch dunklen, bierbraunen Urin bei entfärbtem Stuhl gekennzeichnet und dauert etwa 4 Wochen. Ein erheblicher Anteil der Infektionen verläuft jedoch anikterisch.

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Diagnose

Die Diagnose einer HAV-Infektion erfolgt im akuten Krankheitsstadium durch den Nachweis von erhöhten Lebertransaminasen und spezifischen IgM-Antikörpern. Im Laufe von wenigen Wochen bis Monaten werden die IgM-Antikörper durch Antikörper vom IgG-Typ abgelöst, die lebenslang persistieren und vor Wiedererkrankung schützen.

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Therapie

Eine kausale Behandlung der Hepatitis A ist nicht möglich, die therapeutischen Möglichkeiten beschränken sich deshalb auf symptomatische Maßnahmen.

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Prävention

Eine effektive Chemoprophylaxe der Hepatitis A steht nicht zur Verfügung.

Referenzen

1. Heininger: Impfratgeber – Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene/ 11. Auflage – Bremen: UNI-MED, 2022; Seite 134ff

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