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STIKO Empfehlungen zur COVID-19-Impfung

März 2023

ältere dame wird geimpft

Aktuelle STIKO-Empfehlungen

Die Corona Situation ändert sich wöchentlich, teilweise täglich. Dadurch aktualisiert die STIKO regelmäßig ihre Empfehlungen. Hierbei den Überblick zu behalten, kann eine Herausforderung sein.

Zu Ihrer Unterstützung finden Sie hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Bitte beachten Sie: Diese Seite wird regelmäßig aktualisiert, dennoch kann es zu Verzögerungen in der Überarbeitung kommen. Den aktuellsten Stand können Sie direkt auf der Website des RKI nachlesen.

  • Für wen ist die COVID-19-Impfung empfohlen?

    Kinder im Alter von 6 Monate bis 4 Jahren:

    Kindern mit Vorerkrankungen im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren sollen eine Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.

    Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren mit Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf darstellen.

    • Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff (Zu beachten: 3 Dosen je 3 µg  BNT162b2 im Abstand von 0-3-8 Wochen)
    • für immungesunde Kinder ohne Vorerkrankungen im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung

     

    Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren:
    Gesunde Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren sollen eine Impfstoffdosis mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.

    • Zweite Impfstoffdosis: Bei individuellem Wunsch von Kindern und Eltern bzw. Sorgeberechtigten kann die vollständige COVID-19-Grundimmunisierung auch bei 5 – 11-jährigen Kindern ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung erfolgen
    • Zweite Impfstoffdosis: Nach individueller Risikoeinschätzung in Absprache mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt Grundimmunisierung für gesunde Kinder, in deren Umfeld sich enge Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können.

    Gesunde Kinder, die bereits eine 2-malige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden. 

    Es ist empfohlen, die Impfung mit einer oder zwei Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 (10µg) im Abstand von 3-6 Wochen durchzuführen

     

    Kinder im Alter von 12 bis 17Jahren:

    Für die 12–17-jährigen Kinder und Jugendlichen ist empfohlen, die Impfung gegen COVID-19 mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 (BioNTech/Pfizer) durchzuführen. Verabreicht werden sollen jeweils zwei Dosen BioNTech/Pfizer im Abstand von 3–6 Wochen zu Grundimmunisierung. Die dritte Impfung (Auffrischimpfung) sollte präferenziell mit einem bivalenten Omikron-adaptieren mRNA-Impfstoff durchgeführt werden.

     

    Personen ab 12 Jahren:

    Grundimmunisierung mit drei Impfstoffdosen eines mRNA-Impfstoffs für Personen ab 12 Jahren.

     

    Bei Personen unter 30 Jahren sollte ausschließlich mit dem Impfstoff BNT162b2 (BioNTech) geimpft werden. Aktuelle Meldeanalysen zeigen, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jungen und jungen Männern sowie bei Mädchen und jungen Frauen unter 30 Jahren nach der Impfung mit dem mRNA1273 (Moderna) Impfstoff häufiger beobachtet wurden als nach der Impfung mit BNT162b2. Für Menschen ab 30 Jahren besteht nach der Impfung mit dem mRNA1273 Impfstoff kein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskelentzündung und Herzbeutelentzündung.

     

    Die Impfung kann bei ≥60-Jährigen auch mit einem der beiden zugelassenen Vektor-basierten Impfstoffe erfolgen.

    Es ist ratsam, in den ersten Tagen nach einer Impfung erhebliche körperliche Belastungen, z.B. Leistungssport, zu vermeiden.

     

    Quelle: Epid Bull 50/2022

  • Wer sollte eine Auffrischimpfung erhalten?

    Empfehlungen zur 1. Auffrischimpfung (3. Impfung) für alle Personen ab 12 Jahren:

     

    Die STIKO aktualisiert ihre COVID-19-Impfempfehlung und empfiehlt allen Personen ab 12 Jahren eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff.

    • Für alle Personen ab dem Alter von 12 Jahren ist eine Auffrischimpfung (3. Impfung) ≥6 Monate nach abgeschlossener Grundimmunisierung empfohlen 
    • Personen mit Vorerkrankungen sollen möglichst frühzeitig eine Auffrischimpfung (3 Monate) erhalten
    • Personen ohne Vorerkrankungen wird ein längerer Abstand von 6 Monaten empfohlen

    Bei produktspezifischer Kontraindikation gegen einen COVID-19-Impfstoff kann ein anderer zugelassener COVID-19-Impfstoff einer anderen Impfstofftechnologie eingesetzt werden. Beispielsweise können bei einer bestätigten IgE vermittelten Allergie gegen Inhaltsstoffe der mRNA-Impfstoffe alternativ auch Vektorimpfstoffe oder Protein-basierte Impfstoffe gegen COVID-19 verwendet werden. Vom 12 bis zum 17 Lebensjahr ist NVX-CoV2373 nicht für die Auffrischimpfung zugelassen. Ab 18 Jahre ist dann die Anwendung von NVX-CoV2373 innerhalb der Zulassung für die Auffrischimpfung möglich und wird von der STIKO empfohlen für Personen, welche eine Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe haben. Die Auffrischimpfung mit NVX-CoV2373 ist auch bei individuellem Wunsch nach entsprechender Beratung möglich.

    Quelle: Epid Bull 50/2022

     

    Die STIKO empfiehlt, für Auffrischimpfungen ab 12 Jahren vorzugsweise einen der zugelassenen und verfügbaren Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe einzusetzen. Dies gilt sowohl für die BA.1- als auch für die BA.4/5-adaptierten Impfstoffe, da beide im Vergleich zu den bisherigen monovalenten mRNA Impfstoffen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten auslösen und gegenüber dem SARS-CoV-2-Wildtypstamm eine gleichbleibend gute Antikörperantwort erzielen.

     

    Für die Grundimmunisierung in allen Altersgruppen im Alter von 5 –11 Jahren mit einer entsprechenden Indikation müssen weiterhin die jeweils für die Altersgruppe empfohlenen und zugelassenen herkömmlichen, monovalenten Impfstoffe verwendet werden. Die Auffrischimpfung kann bei 5-11-Jährigen mit Vorerkrankungen mit dem bivalenten Impfstoff BA4/BA5 erfolgen.

    Quelle: Epid Bull 50/2022

     

    Empfehlungen zur 2. Auffrischimpfung (4. Impfung) für Indikationsgruppen:

    Die STIKO empfiehlt nach abgeschlossener COVID-19-Grundimmunisierung und erfolgter 1. Auffrischimpfung eine 2. Auffrischimpfung für:

    • Menschen ab dem Alter von 60 Jahren
    • BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege sowie für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
    • Menschen mit ID ab dem Alter von 5 Jahren bzw. 
    • Personen ab 5 Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung
    • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solchen mit direktem PatientInnen- bzw. BewohnerInnenkontakt.
      Quelle: Epid Bull 33, 2022

     

    Bei besonders gefährdeten Personen (z.B. Hochbetagten, BewohnerInnen von Altenpflegeheimen, Immundefizienten) kann es unter Berücksichtigung der bisherigen SARS-CoV-2-Antigenexpositionen (Infektion/Impfung) u. a. aufgrund der Immunoseneszenz sinnvoll sein, nach dem 4. Ereignis (z.B. 2. Auffrischimpfung) noch eine weitere Impfstoffdosis (5. Impfung) im Abstand von 6 Monaten zum vorangegangenen Ereignis zu verabreichen. Die Indikation sollte unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands und der Gefährdung individuell durch die behandelnden ÄrztInnen getroffen werden.
    Quelle: Epid Bull 40/2022

  • Wie ist vorzugehen bei Personen, die mit einem nicht in der EU zugelassenen Impfstoff vorgeimpft sind?

    Personen, die mit einem nicht in der EU zugelassenen, inaktivierten Ganzvirusimpfstoff (Covaxin/ BBV152 [Bharat Biotech], Covilo [Sinopharm] oder CoronaVac [Sinovac]) oder mit dem Vektor-basierten Impfstoff Sputnik V [Gamaleja]) mindestens 2-mal geimpft worden sind, erhalten eine 1-malige Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff im Mindestabstand von 3 Monaten zur letzten Impfung. Hingegen ist nach einer nur 1-maligen Impfung mit einem der nicht in der EU zugelassenen Impfstoffe eine vollständige neue Impfserie notwendig.

     

    Quelle: Epid Bull 40/2022

  • Wie ist das Sicherheitsprofil der Impfung bei Kindern und Jugendlichen?

    Neuere Überwachungsdaten aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu 10 Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen zeigen, dass die sehr seltenen, bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen als Impfnebenwirkungen gewertet werden müssen. Beide mRNA-Impfstoffe sind grundsätzlich sehr wirksam und nach den bisher vorliegen den Daten sicher. Myokarditiden sind nach Impfungen mit COVID-19- mRNA-Impfstoffen sehr seltene unerwünschte Ereignisse (Jungen häufiger als Mädchen (ca. 1:17.000 bzw. 1:110.000 nach der 2. Impfung). Es gab bisher keine weiteren schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse bei 12 – 17-Jährigen nach COVID-19-Impfung. Allein in den USA und Kanada sind in dieser Altersgruppe bereits über 12 Millionen Impfstoffdosen verabreicht worden. COVID-19 ist in der Regel bei Kindern und Jugendlichen keine schwere Erkrankung. In Einzelfällen kann es jedoch zu schwerwiegenden Krankheitsmanifestationen kommen (z. B. Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome [PIMS] und Myokarditis), deren Langzeitprognosen nicht endgültig bekannt sind. Long-COVID ist bei Kindern und Jugendlichen bisher nicht quantifizierbar. Bei zunehmenden Fallzahlen ist jedoch auch bei niedriger Inzidenz von Long-COVID ein Anstieg von Langzeitfolgen anzunehmen.

     

    Quelle: Epid Bull 33/2021

  • Tabellarische Zusammenfassung der Impfempfehlungen nach Personengruppen und Altersgruppen

    Personengruppe  Umfang der Impfempfehlung für die jeweilige Personengruppe  Anmerkung
    6 Monate bis 4 Jahre   Nach individueller Risikoeinschätzung in Absprache mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt Grundimmunisierung für gesunde Kinder, in deren Umfeld sich enge Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können.
    5 – 11 Jahre Generelle Impfempfehlung

    5 – 11 Jahre Generelle Impfempfehlung

    > Zunächst eine Impfstoffdosis für alle gesunden Kinder

    > Vollständige Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung für 5-11-jährige Kinder mit einer Vorerkrankung bzw. dem Risiko für einen schweren Verlauf

    Nach individueller Risikoeinschätzung in Absprache mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt Grundimmunisierung für gesunde Kinder, in deren Umfeld sich enge Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können.

    Bei individuellem Wunsch von Kindern und Eltern bzw. Sorgeberechtigten kann die vollständige COVID-19-Grundimmunisierung auch bei 5 – 11-jährigen Kindern ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung erfolgen.
    12 – 17 Jahre  Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung
    18 - 59 Jahre Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung  
    ≥60 Jahre Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung, plus eine 2. Auffrischimpfung  
    BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung, plus eine 2. Auffrischimpfung  
    Schwangere ab dem 2.Trimenon Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung Eine akzidentelle Impfung in der Frühschwangerschaft ist keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch.
    Stillende Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung Eine COVID-19-Impfung von Stillenden ist bei unkompliziertem Verlauf auch im Wochenbett möglich.
    Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solchen mit direktem PatientInnen- bzw. BewohnerInnenkontakt Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung, plus eine 2. Auffrischimpfung Für Jugendliche, die tätigkeits- bzw. arbeitsbedingt entweder ein erhöhtes Expositionsrisiko aufweisen oder engen Kontakt zu vulnerablen Personengruppen haben, besteht eine berufliche Impfindikation
    Personen mit Vorerkrankungen inkl. Immundefizienz ≥5 Jahren Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung, plus eine 2. Auffrischimpfung  

    Tabelle I: Impfempfehlungen nach Personengruppen und Altersgruppen (entnommen und abgeändert aus Epid Bull 46, 2022)

     

    Quelle: Epid Bull 46/2022

     

    VidPrevtyn Impfstoff nicht von der STIKO empfohlen:

    Die STIKO hat sich entschieden, die Anwendung von VidPrevtyn Beta für die COVID-19-Auffrischimpfung in Deutschland derzeit nicht zu empfehlen, da die Datenlage äußerst limitiert ist. Da es sich bei VidPrevtyn Beta um einen zugelassenen Impfstoff handelt, kann dieser trotz fehlender STIKO-Empfehlung verwendet werden.

     

    Quelle: Epid Bull 8/2023

  • Was ist zu beachten, wenn der Abstand zwischen zwei COVID-19-Impfungen überschritten wurde?

    Wenn der von den Herstellern empfohlene Abstand zwischen 1. und 2. Impfstoffdosis überschritten wurde, kann die Impfserie fortgesetzt werden und muss nicht neu begonnen werden.

     

    Quelle: Epid Bull 43/2021

  • Was für Abstands- und Hygienemaßnahmen sollten nach der Impfung eingehalten werden?

    Postmarketing- und Real-Life-Studien haben gezeigt, dass die Virusausscheidung bei Personen, die sich trotz einer abgeschlossenen Impfserie mit SARS-CoV-2 infiziert haben, reduziert und damit das Transmissionsrisiko deutlich vermindert ist. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass Menschen nach entsprechender Exposition trotz Impfung symptomatisch oder asymptomatisch infiziert werden können und dabei SARS-CoV-2 ausscheiden.

    Deshalb sind auch nach der Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen (Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln) weiterhin einzuhalten.

     

    Quelle: Epid Bull 43/2021

  • Welcher Abstand soll zu anderen planbaren Impfungen eingehalten werden?

    Zwischen mRNA- oder Vektor-basierten COVID-19-Impfungen und der Verabreichung anderer Totimpfstoffe muss kein Impfabstand eingehalten werden. Sie können auch zeitgleich gegeben werden. Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll hingegen ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach jeder COVID-19-Impfung eingehalten werden.

     

    NVX-CoV2373 kann gleichzeitig mit einem Influenza-Totimpfstoff verabreicht werden. Zur Verabreichung von anderen Tot- und Lebendimpfstoffen wird ein Abstand von 14 Tagen vor und nach NVX-CoV2373-Applikation empfohlen. Für den adjuvantierten Totimpfstoff gilt, dass ein Abstand von 14 Tagen zu allen anderen Tot- und Lebendimpfstoffen einzuhalten ist.

     

    Quelle: Epid Bull 40/2022

  • Wie sollte bei einer SARS-CoV-2-Infektion, welche zeitlich vor oder nach einer COVID-19-Impfung stattgefunden hat, vorgegangen werden?

    Zwischen zwei aufeinanderfolgenden SARSCoV-2-Infektionen muss ein Abstand von >3 Monaten liegen. Die STIKO empfiehlt seit Dezember 2021 (s. 16. Aktualisierung), zwischen einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion und einer nachfolgenden COVID-19-Impfung einen Abstand von > 3 Monaten einzuhalten. Im Falle einer Unterschreitung dieses Abstands sind Infektion und Impfung nur dann als getrennte immunologische Ereignisse zu werten, wenn mindestens ein Abstand von 4 Wochen bestand. Die gleiche Regel gilt für das Auftreten einer SARSCoV-2-Infektion nach COVID-19-Impfung.  Der Mindestabstand zwischen zweitem und drittem Ereignis beträgt 3 Monate.  Wird der Mindestabstand zwischen zwei Ereignissen unterschritten, wird in der Regel nur das spätere Ereignis als immunologisch wirksames Ereignis gewertet.  Zum Erreichen einer bestmöglichen Immunität wird auch ungeimpften Personen, die drei oder mehr SARS-CoV-2-Infektionen durchgemacht haben, eine Auffrischimpfung empfohlen (hybriden Immunität). 

     

    Quelle: Epid Bull 21/2022

  • Wie appliziere ich eine Impfung bei Personen, die eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben?

    Die STIKO geht davon aus, dass eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion nicht ausreicht, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung ist erst durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit dem SARS-CoV-2- Spikeprotein zu erlangen. Dies kann durch eine 3-malige Impfung oder durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden. Daher sollen auch Personen mit zurückliegenden SARSCoV-2-Infektionen geimpft werden. Zwischen den jeweiligen Ereignissen muss jedoch ein zeitlicher Mindestabstand bestehen.

     

    Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht und danach 1 Impfstoffdosis erhalten haben, sollen in der Regel 3 Monate nach der vorangegangenen Impfung eine Auffrischimpfung erhalten. Personen, die nach COVID-19-Impfung (unabhängig von der Anzahl der Impfstoffdosen) eine SARSCoV-2-Infektion durchgemacht haben, sollen im Abstand von 6 Monaten nach Infektion ebenfalls eine Auffrischimpfung erhalten. Bei einer serologisch bestätigten Infektion kann keine sichere Aussage über den Infektionszeitpunkt getroffen werden, deshalb soll die notwendige einzelne Impfstoffdosis bereits ab 4 Wochen nach der Labordiagnose gegeben werden.

     

    Die Gabe der einmaligen Impfstoffdosis ist bereits ab 4 Wochen nach dem Ende der COVID-19-Symptome möglich, wenn z. B. eine Exposition gegenüber künftig auftretenden Virusvarianten gegeben ist, gegen die eine durchgemachte SARS-CoV-2- Infektion keinen ausreichenden Schutz mehr vermittelt (immune escape-Varianten). Nach gesicherter asymptomatischer SARS-CoV-2-Infektion kann die Impfung bereits ab 4 Wochen nach der Labordiagnose erfolgen. 

     

    Bei Personen mit Immundefizienz, die eine gesicherte SARS CoV-2-Infektion durchgemacht haben, muss im Einzelfall entschieden werden, wie viele weitere Impfstoffdosen für einen optimalen Schutz notwendig sind. Dies hängt maßgeblich von Art und Ausprägung der Immundefizienz ab.  

     

    Quelle: Epid Bull 02/2022, 21/2022

  • Was ist bei Personen zu beachten, die unbemerkt eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht haben?

    Es besteht keine Notwendigkeit, vor Verabreichung einer COVID-19-Impfung das Vorliegen einer akuten asymptomatischen oder (unerkannt) durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion labordiagnostisch auszuschließen.

     

    Quelle: Epid Bull 27/2021

  • Darf in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden?

    Die aktuelle Empfehlung ist eine generelle Impfempfehlung (Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung) für Schwangere und Stillende. Bei Schwangeren mit Grunderkrankungen soll präferenziell ein Omikron-adaptierter bivalenter Impfstoff von Comirnaty für die Auffrischimpfung verwendet werden (Comirnaty Original/Omicron BA.1, Comirnaty Original/Omicron BA.4/5). Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen ungeimpften Personen im gebärfähigen Alter dringend die Impfung gegen COVID-19. Schwangeren wird die Impfung mit zwei Dosen des BNT162b2 COVID-19 mRNA-Impfstoffs ab dem 2.Trimenon empfohlen. Wenn die Schwangerschaft nach bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt wurde, sollte die Zweitimpfung erst ab dem 2.Trimenon mit dem BNT162b2 COVID-19 mRNA-Impfstoffs durchgeführt werden.


    Stillenden wird die Impfung mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs empfohlen. Eine COVID-19-Impfung von Stillenden ist bei unkompliziertem Verlauf auch im Wochenbett möglich. Bereits mit 2 Impfstoffdosen geimpften Schwangeren soll unabhängig vom Alter ab dem 2. Trimenon eine Auffrischimpfung mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 mit einem Mindestabstand zur Grundimmunisierung von 3 Monaten angeboten werden. Die Anwendung von NVX-CoV2373 und mit dem adjuvantierten Totimpfstoff während der Schwangerschaft und Stillzeit wird aufgrund fehlender Daten zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen. Eine Impfung mit NVX-CoV2373 und mit dem adjuvantierten Totimpfstoff in der Schwangerschaft und Stillzeit kann jedoch im Einzelfall erwogen werden, wenn eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe besteht.

     

    Quelle: Epid Bull 07/2022, Epid Bull 21/2022, Epid Bull 40/2022

  • Sollten COVID-19-Kontaktpersonen geimpft werden?

    COVID-19-Kontaktpersonen mit Symptomfreiheit frühestens 14 Tage nach dem letzten potenziellen Kontakt impfen.

     

    Quelle: Epid Bull 27/2021

  • Welche weiteren Impfungen sollen priorisiert werden?

    Alle von der STIKO empfohlenen Impfungen altersentsprechend und zeitnah durchführen. Besonders die Grundimmunisierung der Kinder sollte unbedingt zeitgerecht beginnen und enden.

     

    Bei Personen im Alter ab 60 Jahren muss an die altersbedingten Impfempfehlungen gedacht werden:

    • Pneumokokken
    • Herpes Zoster
    • jährlich Influenza

    Quelle: Epid Bull 27/2021

  • Wie konnte die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen in dem Zeitrahmen so rasch erfolgen?

    Bei der Entwicklung von Impfstoffen werden mindestens drei klinische Studienphasen durchlaufen. Normalerweise wird die jeweils folgende Phase erst nach Abschluss und Auswertung der vorangegangen begonnen. Bei der Entwicklung der mRNA Impfstoffe konnte Zeit eingespart werden, indem sich die Phasen der einzelnen Studien stark überlappt haben. Zusätzlich wurde die Massenproduktion des finalen Impfstoffs schon während der Phase I begonnen und die Behörden haben die Zulassungen für die COVID-Impfstoffe in einem sogenannten Rolling Review-Verfahren in engem Austausch mit den beteiligten Herstellern bereits vorhandene Daten kontinuierlich beurteilt. 

     

    Quelle: https://www.pei.de/DE/service/faq/coronavirus/faq-coronavirus-node.htm, abgerufen am 22.08.2022

  • Wie werden die mRNA Impfstoffe hergestellt?

    Die Herstellung von Impfstoffen ist in der Regel ein langwieriger Prozess. Die neue mRNA Technologie erleichtert die Produktion und macht schnelle Anpassungen von Impfstoffen möglich. An mRNA und ihren Einsatzmöglichkeiten in der Medizin wird nicht erst seit dem Ausbruch der SARS-CoV2-Pandemie geforscht, sondern bereits seit Jahrzehnten. Bei der Herstellung von mRNA-Impfstoffen wird nicht der ganze Erreger aufbereitet, sondern zunächst nur der Teil des Viruserbgutes, der den Bauplan für ein Protein des Virus enthält. Im Falle der momentan verfügbaren COVID-19-mRNA-Impfstoffe ist das der Bauplan für das Spike Protein von SARSCoV-2. Das Spike-Protein ist für die Infektion der Wirtszellen durch das Virus notwendig. Das Spike-Protein bedeckt die Oberfläche des Corona-Virus und ist daher für das Immunsystem leicht zu erkennen und zu neutralisieren. Im nächsten Schritt werden dann in kurzer Zeit große Mengen an mRNA (Bauplankopie) hergestellt. Daher können mRNA-Impfstoffe deutlich schneller produziert werden. Rund die Hälfte der gesamten Produktionszeit eines mRNA Impfstoffs wird (wie auch bei allen anderen Impfstoffen) für intensive Qualitätstests benötigt. Der Herstellungsprozess kann in 4 Schritte unterteilt werden.

     

    Schritt 1: Zunächst wird im Labor die DNA hergestellt, die eine Bauplaninformation des Antigens enthält. Dieser DNA-Abschnitt wird dann millionenfach vervielfältigt. Anschließend werden diese DNA-Abschnitte gründlich gereinigt, bevor der nächste Produktionsschritt beginnt. 

     

    Schritt 2: Innerhalb von 3 bis 4 Tagen wird die DNA in mRNA umgeschrieben. Im Anschluss wird die daraus entstandene mRNA gereinigt, um die Qualität des Impfstoffs sicherzustellen. 

     

    Schritt 3: Die mRNA wird verpackt, indem Sie mit kleinen Fett-Tröpfchen umhüllt wird. Diese stabilisieren die mRNA und gewährleisten, dass Körperzellen sie aufnehmen können. Zahlreiche Studien haben bestätigt, dass diese Fettschicht aus sogenannten Lipid-Nanopartikeln für den menschlichen Körper unbedenklich ist. 

     

    Schritt 4: Die in Fett-Tröpfchen eingehüllte mRNA wird gemeinsam mit Kohlenhydraten (als Trennmittel), verschiedenen Elektrolytlösungen (zur Einhaltung eines stabilen pH) und Wasser (zu Injektionszwecken) in Durchstechflaschen abgefüllt und anschließend bei -75 °C (±15 °C) schockgefroren. 

     

    Quelle: https://mrnaverstehen.biontech.de/so-funktioniert-die-herstellung-von-mrna-impfstoffen, abgerufen am 22.08.2022

  • Für welche Personen empfiehlt die STIKO eine Expositionsprophylaxe mit Tixagevimab/Cilgavimab?

    Eine medikamentöse SARS-CoV-2-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) mit dem Kombinationspräparat Tixagevimab und Cilgavimab zusätzlich zur Impfung für bestimmte Personengruppen ist in begründeten Einzelfällen in Betracht zu ziehen unter folgenden Gesichtspunkten:

    • nach autologer oder allogener Stammzelltransplantation vor immunologischer Rekonstitution
    • unter oder nach Therapie mit Anti-B-Zell-Antikörpern, wenn keine Rekonstitution der B-Zell-Kapazitäten erfolgt ist
    • unter CAR-T-Zell-Therapie
    • unter starker Immunsuppression, z. B. nach Transplantation eines soliden Organs oder unter laufender Chemotherapie
    • mit genetisch bedingten Immundefekten, die die antivirale Immunität beeinträchtigen

     

    Quelle: Epid Bull 8/2023

  • Welche Interaktionen von Indikations-Impfungen mit SARS-CoV2-Infektion gibt es?

    Derzeit keine Hinweise, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit SARS-CoV-2 durch eine zeitnah verabreichte Impfung negativ beeinflusst wird.

     

    Quelle: Epid Bull 27/2021

NP-DE-VX-WCNT-220044, März23

Bildquelle: Shutterstock 1814780726