Gelbfieber
Gelbfieber wird durch eine Flavivirus-Infektion verursacht. Die Übertragung des Virus erfolgt indirekt durch Stich der Mücke Aedes aegypti zwischen Menschen und Primaten. Die Infektion führt zu einer hämatogenen Ausbreitung des Virus mit besonderer Affinität für einen sekundären Befall der Hepatozyten. Das Ausmaß der Leberschädigung bedingt Symptomatik und Prognose der Krankheit.
Gefährdete Gruppe
Personen mit Aufenthalt in Endemiegebieten

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Symptome Schnellcheck
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Die typischen Symptome sind je nach Stadium der Erkrankung:
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- Hohes Fieber (3-4 Tage)
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- Kopf- und Rückenschmerzen, Myalgien, allgemeines Krankheitsgefühl
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- Freies Intervall (wenige Stunden bis 2 Tage) bzw. Ende der Symptomatik
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- Akute Hepatitis mit Ikterus, schwere Hämorrhagie bis hin zu Leber-, Nieren- und Herz-Kreislaufversagen (ca. 15 %)
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Gefahren für Patienten
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Akute Hepatitis mit Ikterus ("Gelbfieber"), schwere Hämorrhagie bis hin zu Leber-, Nieren- und Herz-Kreislaufversagen. Die Letalität beträgt 30-60 %.
Mehr über das Krankheitsbild Gelbfieber

Ätiologie, Pathogenese und Epidemiologie
Gelbfieber ist lediglich in Afrika zwischen dem 15. nördlichen und südlichen Breitengrad sowie in den südamerikanischen Ländern Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru verbreitet.
Die WHO rechnet jährlich mit etwa 30.000 Todesfällen bei 200.000 Neuerkrankungen in den Endemiegebieten.

Krankheitsbild
Bei erstmals infizierten Personen verläuft die Krankheit typischerweise nach einer Inkubationszeit von 3-6 Tagen in folgenden Stadien:
- Hohes Fieber für 3-4 Tage (primäre Virämie; Ansteckungsfähigkeit bei Kontakt von Blut zu Blut)
- Freies Intervall (wenige Stunden bis Tage)
- Erneutes hohes Fieber und akute Hepatitis mit Ikterus ("Gelbfieber"!), schwere Hämorrhagie bis hin zu Leber-, Nieren- und Herz-Kreislaufversagen (bei ca. 15% der Erkrankten)
Die Letalität beträgt 30-60 %. Bei Patienten mit Teilimmunität verläuft die Infektion wesentlich milder oder gar asymptomatisch.


Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch Virusnachweis im Serum ab ca. 2 Krankheitstagen mittels PCR bzw. durch Nachweis spezifischer IgM- und/oder IgG-Antikörper im Plaque-Reduktions-Neutralisationstest (PRNT). Direkter und indirekter Nachweis von Gelbfieber-Virus sind in Deutschland namentlich meldepflichtig.

Therapie
Es gibt keine spezifische Therapie gegen Gelbfieber.


Prävention
Bei Reisen von längerer Dauer (>1 Monat) in Endemiegebiete ist neben der Expositionsprophylaxe (d.h. Maßnahmen zum Schutz vor Mückenstichen) die aktive Immunisierung zu erwägen.
Es gibt keine wirksame Chemoprophylaxe gegen Japanische Enzephalitis.
Impfung
Lebendimpfstoff aus attenuierten Viren

Referenzen
Heininger: Impfratgeber – Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene/11. Auflage – Bremen: UNI-MED, 2022; Seite 149ff
NP-DE-VX-WCNT-220047, April 2023